Gazela
Gazela

Der Alleinerziehende

Mann oh Mann – bist du betrunken oder welche giftigen Nebelwolkendämpfe hast Du, lieber Amor, eingeatmet. Du bist ja wirklich ein hoffnungsloser Fall, Schulnote 5 oder wie in einigen Arbeitszeugnissen steht „er hat sich bemüht“ ist meine Beurteilung nach dem letzten abgegebenen Schuss. Nach so vielen Schüssen müsstest du ja mal endlich richtig treffen oder nicht wieder in der Zeile verrutschen in der die Namen der Paare stehen, die zusammengebracht werden sollen. Ich glaub’s nicht!

 

Ich mein das mit den verheirateten Männern mit denen Du mich verkuppelt hast, hat ja irgendwie eine Zeit lang Spaß gemacht. Auch an den ewigen Single muss ich heute noch sehr viel denken und bedauere sehr, dass eine höhere Macht ihn schon so früh zu sich geholt hat. Selbst die seelisch lädierten verzeih ich dir – aber jetzt??? Nein, Nein das muss wirklich nicht sein! Kannst Du bitte deinen Amor-Pfeil-Schuss wieder rückgängig machen? Was hast Du Dir dabei gedacht? Willst Du mich heute, im reifen Alter von 56 Jahren, an den Rand des Liebeswahnsinns treiben?

 

Was? Du weißt nicht was ich meine – OK ich erkläre es Dir:

 

Vor ein paar Monaten hast du anscheinend zu viel gezwinkert und der Alleinerziehende und ich begannen eine gewisse Sympathie füreinander zu entwickeln. Da bist Du wohl nur über unsere Köpfe hinweg geschwebt. Wahrscheinlich hast du sogar gepupst, denn anders als dadurch kann ich mir nicht erklären, wie das Korn eingepflanzt wurde und ich auf die Idee kam, da könnte was draus werden. Na, dämmert es Dir? Wo warst Du dann? Im Langzeiturlaub auf Wolke 49?

Na, das müssen ja tolle Ferien gewesen sein. Ein Seminar, wie bringe ich die idealen Menschen zu einem Paar zusammen, wäre sinnvoller gewesen. Oder ein Trainingslager für Pfeil und Bogen, sofern es so was gibt. Denn dein Pfeil hat uns beide nicht richtig getroffen. Besser wäre es gewesen, wenn Du ihn erst gar nicht abgeschossen hättest. Nun haben wir den Salat, der Alleinerziehende fährt Schlittschuh in meinem Kopf, ich bekomme ihn nicht mehr raus. Auch das Küssen und seine Hände auf meinem Körper zu spüren, schreit nach einer Fortsetzung. Und noch nicht mal das hast Du richtig hinbekommen – nur ein paar, doch sehr angenehme, wenige Küsse hab ich abbekommen und mehr nicht!

Dann musste der Alleinerziehende zu seinem jugendlichen Kind.

 

Grrrrr…. so was ist mir mein Leben lang noch nicht passiert. Wie ihr liebe Leserinnen und Leser und auch Du, Amor inzwischen wisst, waren die anderen vorher zwar auch Extremfälle- Aber das? Das will ich nicht, auch wenn das Verlangen, das dein Pfeil ausgelöst hat, noch da ist und wie Alkohol durch meine Blutbahn fließt. Es fließt sehr dickflüssig und löst sich nur im Superschneckentempo auf.

Er lässt mich zappeln, noch mehr als ein Fisch im Köcher. Verliebt sein ist ja was sehr schönes, wenn der Partner dann auch da ist. Doch das, was Du gerade ausgelöst hast, ist ja kaum zu fassen. Und dann lässt Du auch noch zu, dass ich mit ihm nochmal treffe und auch noch mit ihm in der Kiste lande.

Das war aber so heftig, dass wir noch angezogen auf mein Bett fielen und dann so nach und nach uns den Kleidungsstücken entledigten, die verstreut rund ums Bett landeten. (grins, ein normaler Mann – den davor hast du ja erst mal die Kleider zusammen legen lassen)

Dabei ist ihm sein Handy aus der Hosentasche gefallen. Wir haben es nicht bemerkt, vielleicht auch drauf gelegen und lachten später darüber, dass ein Anruf, der zwar nicht kam, aber doch durch den eingestellten Vibrationsalarm vielleicht sogar das Kribbeln erhöht hätte.

 

Dadurch, dass sein Sohn und alle anderen, die uns kennen, noch nichts von einer  anstehenden Beziehung wissen und auch nicht wissen sollen, ist es nicht einfach. Wir wohnen auch weit voneinander entfernt und können uns nicht oft sehen. Die gelegentlichen Telefonate und Kurznachrichten über Messanger sind nicht gerade erfüllend.

 

Ach Amor – was hast Du hier wieder angerichtet?

 

Fortsetzung folgt….. wenn es eine Fortsetzung gibt.

 

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© Heidi Lesch